Der Deutsche Behindertenrat fordert, dass alle privaten Anbieter von Dienstleistungen zur Barrierefreiheit verpflichtet werden.
Der Allgemeine Behindertenverband Deutschland e.V. (ABiD) unterstützt die Forderung des Behindertenrates nachdrücklich.
In einer modernen Gesellschaft sollte der Zugang zu allen Lebensbereichen für jeden Menschen gewährleistet sein. Leider werden immer noch viele Menschen mit Behinderungen durch physische, kommunikative oder technische Barrieren ausgeschlossen. Es ist an der Zeit, diese Herausforderungen anzugehen und eine inklusive Gesellschaft zu schaffen, in der niemand aufgrund von Einschränkungen oder Hindernissen benachteiligt wird.
Barrierefreiheit bezieht sich auf die Gestaltung von Umgebungen, Produkten und Dienstleistungen, die für alle Menschen zugänglich und nutzbar sind, unabhängig von ihren Fähigkeiten oder Einschränkungen. Dies schließt physische Barrieren wie Stufen oder enge Türen ebenso ein wie Kommunikationsbarrieren, die Menschen mit Hör- oder Sehbehinderungen betreffen können. Technische Barrierefreiheit ist ebenfalls von großer Bedeutung, um sicherzustellen, dass digitale Inhalte und Technologien für alle zugänglich sind.
Die Bedeutung von Barrierefreiheit kann nicht genug betont werden. Es geht nicht nur um das Wohlergehen von Menschen mit Behinderungen, sondern um die Förderung einer inklusiven Gesellschaft, in der jeder Mensch aktiv teilhaben kann. Barrierefreiheit ermöglicht es Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten, ihr volles Potenzial auszuschöpfen, indem sie Bildung, Arbeit, soziale Aktivitäten und viele andere Lebensbereiche uneingeschränkt nutzen können.
Barrierefreiheit ist ein grundlegendes Menschenrecht und wird durch die UN-Behindertenrechtskonvention von 2006 gestärkt. Diese internationale Vereinbarung verpflichtet die Vertragsstaaten dazu, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um Menschen mit Behinderungen ihre vollen Menschenrechte und Grundfreiheiten zu gewährleisten. Dazu gehört auch die Bereitstellung von Barrierefreiheit in allen gesellschaftlichen Bereichen.
Die Forderung nach Barrierefreiheit erfordert einen ganzheitlichen Ansatz auf politischer, gesellschaftlicher und technischer Ebene. Gesetzliche Rahmenbedingungen müssen geschaffen werden, um die Barrierefreiheit gesetzlich zu verankern und ihre Umsetzung zu überwachen. Zudem sollten Bildung und Sensibilisierung gefördert werden, um ein Bewusstsein für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen zu schaffen und Vorurteile abzubauen.
Darüber hinaus ist es wichtig, in Architektur, städtischer Planung und Technologieentwicklung Barrierefreiheit von Anfang an zu berücksichtigen. Dies umfasst die Gestaltung öffentlicher Gebäude, Verkehrsmittel, Websites und digitaler Dienste, damit sie für alle Menschen zugänglich sind.
Auch Unternehmen und die Zivilgesellschaft spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Barrierefreiheit. Unternehmen sollten Produkte und Dienstleistungen entwickeln, die für alle Kunden zugänglich sind, und dabei auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen eingehen. Zivilgesellschaftliche Organisationen können sich für die Rechte von Menschen mit Behinderungen einsetzen, Bewusstsein schaffen und als Vermittler zwischen Betroffenen und Entscheidungsträgern fungieren.
Die Forderung nach umfassender Barrierefreiheit ist aber nicht nur ein Appell an die Regierungen und Institutionen, sondern an die gesamte Gesellschaft. Indem wir Barrieren abbauen und eine inklusive Umgebung schaffen, können wir eine Gesellschaft aufbauen, in der die Vielfalt geschätzt wird und alle Menschen gleichermaßen respektiert und unterstützt werden.
Es ist an der Zeit, gemeinsam den Weg zu einer inklusiven Gesellschaft zu beschreiten, in der jeder Mensch die Möglichkeit hat, sein Leben frei und unabhängig zu gestalten. Die Forderung nach Barrierefreiheit ist der Schlüssel zu einer besseren und gerechteren Welt für alle. Es liegt an uns allen, diesen Weg zu beschreiten und Barrieren abzubauen, um eine inklusive Zukunft zu gestalten.
Der ABiD fordert ebenfalls hier die Regierung auf, eine einheitliche Regelung vorzugeben und feste Grundsätze zu schaffen, die als Pflicht zum Handeln angesehen werden.
Marcus Graubner
Vorsitzender
Jörg Polster
Pressesprecher