Pressemitteilung des ABiD e.V. zu den Äußerungen von Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer zu seinen Geldsparideen bei der Inklusion
Tübingens Oberbürgermeister findet die derzeitigen Inklusionsbemühungen an Schulen zu teuer. Er will wieder mehr Sonderschulen, um Geld zu sparen.
Förderschulen spielen dabei eine wichtige Rolle in der Diskussion um Inklusion, da sie sowohl Chancen als auch Herausforderungen bieten.
Förderschulen bieten spezialisierte Lernumgebungen, in denen Kinder mit besonderen Bedürfnissen (z. B. geistige, körperliche oder emotionale Beeinträchtigungen) gezielt unterstützt werden können. Sie verfügen über speziell geschultes Personal, kleinere Klassen und angepasste Lernmaterialien, die auf die individuellen Bedürfnisse der Schüler zugeschnitten sind.
Förderschulen können Schüler auf den Übergang in inklusivere Bildungseinrichtungen vorbereiten. Durch gezielte Förderung und die Entwicklung von Kompetenzen wird es einigen Schülern erleichtert, später in Regelschulen integriert zu werden.
Für manche Schüler bietet die Förderschule einen sicheren Raum, in dem sie ohne den sozialen und akademischen Druck einer Regelschule lernen können. Dies kann ihr Selbstvertrauen stärken und die Grundlage für zukünftige Integration schaffen.
Förderschulen können eine Brücke schlagen, indem sie ihr Fachwissen über individuelle Fördermaßnahmen mit Regelschulen teilen. Diese Zusammenarbeit kann dazu beitragen, inklusive Bildungssysteme effektiver zu gestalten.
Förderschulen sind unheimlich wichtig, denn Inklusion bedeutet nicht zwingend, dass alle Kinder in denselben Räumen lernen müssen, sondern dass jeder die Unterstützung erhält, die er benötigt. Förderschulen können ein Teil eines inklusiven Systems sein, wenn sie flexible Übergänge ermöglichen und inklusives Denken fördern. Ein gut funktionierendes Bildungssystem sollte daher Förderschulen und inklusive Schulen als sich ergänzende Bausteine betrachten.
Zusammenfassend ist die Äußerung von Boris Palmer als populistisch und politisch nicht durchdacht anzusehen, denn Inklusion ist und bleibt ein Menschenrecht.
Marcus Graubner
Vorsitzender
Jörg Polster
Pressesprecher